Mit dem Ziel, hervorragende Leistungen und persönliches Engagement im Bereich der Philippinen- und Südostasienforschung auszuzeichnen und dadurch sichtbar zu machen, hat die Österreichisch-Philippinische Gesellschaft im August 2023 im Gedenken an Ferdinand Blumentritt (1853–1913) die Ferdinand-Blumentritt-Medaille für hervorragende Leistungen und persönliches Engagement im Bereich der Philippinen- und Südostasienforschung gestiftet.
Dabei blickt die Blumentritt-Medaille über den Tellerrand akademischer Gelehrsamkeit hinaus und kann statutengemäß in zukunftsweisender Perspektive auch an Personen oder Institutionen verliehen werden, „die sich in besonderem Maße um die soziale, ökologische, ökonomische und geistige Entwicklung sowie die Erforschung der Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Region Südostasien, insbesondere des Archipels der Philippinen, verdient gemacht oder in Bezug auf die genannte Region herausragende wissenschaftliche, humanitäre oder künstlerische Leistungen erbracht haben.“ In diesem Sinne wird die Blumentritt-Medaille auf der Rückseite die Wortfolge „Culture & Environment“ tragen.
Die erstmalige Verleihung erfolgte im Rahmen des Symposiums „Kolonialismuskritik im Zeitalter des Imperialismus. Über die ungewöhnliche Zusammenarbeit zwischen dem deutsch-österreichischen Gelehrten Ferdinand Blumentritt und dem philippinischen Intellektuellen José Rizal“ in Wien am 6. Dezember 2023. Erster Laureat ist der Heidelberger Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Dietrich Harth. Er erhielt diese Auszeichnung für sein umfangreiches deutschsprachiges Werk „Jose Rizals Kampf um Leben und Tod. Facetten einer kolonialismuskritischen Biografie“ (Heidelberg 2021). Zu den Gratulanten zählten die Nachkommen von Ferdinand Blumentritt und die philippinische Botschafterin in Österreich, Exzelllenz Evangelina Lourdes A. Bernas.
Siehe dazu:
Rückblick von Prof. Dr. Dietrich Harth:
Ferdinand Blumentritt und José Rizal im Spannungsfeld ethnologischer Forschungen
Statuten zur Stiftung der Ferdinand Blumentritt-Medaille