Vor 20 Jahren – zu Weihnachten 2003 – organisierte der Kultur und Weihnachtsmarkt des Schlosses Schönbrunn im Bergl Zimmer die Ausstellung „Weihnachten rund um de Globus“, an der sich auch die Österreichisch-Philippinische Gesellschaft beteiligt hatte.
Den Ehrenschutz hatte Dr. Benito Ferrrero-Waldner (Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten) übernommen.
Im Vorwort des Ausstellungskatalogs war zu lesen:
Auf der ganzen Welt ist Weihnachten das Fest der Liebe, der Freude und der Familie. In manchen Ländern wird Weihnachten sehr laut in den Straßen gefeiert, in anderen sehr leise und besinnlich. Die Ausstellung „Weihnachten rund um den Globus“, bei der 14 Nationen ihre landestypischen Weihnachtsbräuche präsentieren, gibt einerseits einen Einblick in die landestypischen Traditionen der teilnehmenden Länder, zeigt jedoch gleichzeitig, das trotz der großen Unterschiede auch sehr viele Gemeinsamkeiten bestehen und dass Weihnachten seine ursprüngliche Bedeutung als Fest des Friedens nirgends verloren hat.
Philippinen „Maligayong Pasko“ (Text von der Österreichisch-Philippinischen Gesellschaft)
Sehr zeitig in der Früh werden an neun aufeinander folgenden Tagen heilige Messen, die sogenannten Misa de Aguinaldos, die als freudige Vorwegnahme der Geburt des Messias betrachten werden, abgehalten.
Sobald die Messe vorüber ist, werden Delikatessen im und um den Pfarrhof herum angeboten, um die leeren Mägen der Kirchenbesucher aufzufüllen. Angelockt durch die reichlichen Angebote von einheimischen Leckerbissen, wie Bibinka-Reiskuchen, die an Ort uns Stelle gebacken werden, den klebrig lilafarbigen Reis, Puto-Bumbong, der in Holzröhren gedämpft oder gedünstet wird, und der warmen Trinkschokolade. Der Kirchenhof ist mit sternförmigen Laternen, die an Bäumen hängen, beleuchtet.
Belebte Stimmung erfüllt den Kirchenhof. |
Auch in kleinen Städten oder in ländlichen Gebieten sind die Häuser philippinischer Familien mit Laternen in allen Farben und Formen verziert. Das Lieblingsmotiv für die aus Zellophan oder Pergamentpapier gemachten Laternen ist der Stern, er soll symbolisch für den Stern von Bethlehem stehen.
Die Weihnachtskrippe auf den Philippinen – ein wesentlicher Bestandteil des Weihnachtsfestes – darf bereits am 16. Dezember aufgestellt werden. In manchen Dörfern gibt es sogar einen unausgesprochenen Wettbewerb, wer die schönste Weihnachtskrippe aufbaut. Familien, deren Krippe besonders gut gefällt, werden mit unangemeldeten Besuchern überschwemmt. Natürlich bringt es auch Ansehen und
Prestige für die Familie.
Die Einwohner der Inseln sind Musiker aus Leib und Seele. Durch den Einfluss der westlichen Kultur sind Gitarre und Klavier zu beliebten Musikinstrumenten in den Philippinen geworden. Die Freude am Singen beginnt sich Mitte November mit dem Singen von Weihnachtsliedern leidenschaftlich zu entfalten.
Stark beeinflusst von amerikanischen Bräuchen, sind philippinische Kinder zu gehorchen angehalten, um nicht den Zorn des Weihnachtsmannes auf sich zu ziehen.