Als ich am Morgen auf das Verdeck trat, waren wir nahe an der Nordwest-Küste der Bai, dicht unter dem Berge Orion. Diese ist volle 30 Meilen lang und mehr als 20 Meilen breit. An der nördlichen Küste, oder besser an den Ufern, an denen wir uns jetzt befanden, läuft der alte Vulcan Maribeles in einer gedehnten Linie bis in die See, nachdem er sich kurz vor seinem gänzlichen Verflachen noch ein letztes Mal in einer abenteuerlichen Kugelform erhebt. Jahrtausende mag der Vulcan geruht haben, denn Alles bedeckt undurchdringlicher Urwald. Seit die Spanier die Insel besitzen, nicht weiter hinauf reicht ihre Geschichte, ist diese Seite der Insel von vulcanischen Ausbrüchen frei geblieben, welches jedoch in andern Theilen derselben nicht der Fall ist.
Von diesem Kugelberge gegen Norden entdeckte mein Auge kein Ufer; die große, fruchtbare Ebene Manila’s war dem Auge verborgen und ein Berg in derselben erschien wie eine Insel im Meere. Manila war unsichtbar in dem Dunste, der wie der Rauch einer Solfatara von dort über die Bai zog; selbst die in bedeutender Entfernung vor der Stadt geankerten Schiffe konnte das Auge nicht entdecken. Nach einer Stunde Weitersegeln sahen wir die Stadt und begegneten einem von ihr kommenden Schiffe. Da der Wind sich nun drehte, so berechneten wir, daß wir heute wohl nur nach dem sieben Meilen von Manila südlich liegenden Cavite kommen könnten. Allein bald drehte sich der Wind auf’s Neue, und die Strömung führte uns gerade nach dem Puncte, von dem wir gekommen waren, zurück. Das Schiff wurde daher abermals gewendet und eine günstige Brise trieb uns endlich unserem Ziele entgegen. Ich erwähne dieser häufigen Veränderungen in der Richtung des Windes um diese Jahreszeit in der Bai Manila’s, weil sie eigenthümlich in Hinsicht auf die große Ausdehnung der Bai sind, besonders wenn man bedenkt, daß jetzt außerhalb derselben in dem chinesischen Meere der Nordost-Monsun in seiner ganzen Stärke weht und auf der Ostküste Luzons der Nordost-Passatwind das ganze Jahr ununterbrochen herrscht.